Herr Schuster kauft eine Straße
Eine Familienhölle als Komödie aus geschliffenen Gemeinheiten
Das waren noch Zeiten, als wir noch geraucht haben, Valerie und ich . . . Im Nachbargarten heult ein Hund. Blöder Köter. Ich persönlich habe ja eine Theorie zu Hunden und ihren Besitzern . . . Haben die Kinder nicht nach ihrer Großmutter gefragt? – Nein. »Großmutter« ist eine Vokabel, die sie verständlicher Weise recht selten gebrauchen . . . Ziel des Spiels ist es, als einziger Spieler dem Bankrott zu entgehen. – Und wenn die Bank Pleite ist? – Die Bank kann nicht pleitegehen. HA! . . . Wir könnten die Zeit doch auch nutzen, um uns zu unterhalten. Andere Familien machen das auch. – Ich glaube, das ist ein Gerücht . . . Der Nachbar, der eben noch die Salatköpfe in der Nähe des Gartenzauns bewässert hat, schaltet jetzt seine elektrische Heckenschere ein . . . Seit wann gehst du denn in die Kirche? – Es war bloß eine Metapher . . . Die Heckenschere wird wieder ausgeschaltet . . . Ich hab den Eindruck, wir haben die Emanzipation bereits wieder ad acta gelegt. – Kein Latein, bitte . . . Habe ich irgendetwas gegen euer Reihenhaus gesagt? . . . Valerie ist doch eher regelmäßig schwanger als plötzlich . . . Was willst du damit sagen? Dass es die Schuld eines minderwertigen Schaumfestigers ist, dass aus dir ein gänzlich unpolitischer Mensch geworden ist? . . . Auf der Rasenfläche schaltet sich der automatische Rasensprenger ein.
von Ulrike SyhaTreibhaus Innsbruck
Mai / Juni 2012
Ensemble
Regie: Susi Weber
Ausstattung: Esther Frommann
Produktionsleitung: Ute Heidorn
Produktionsassistenz: Julia Graczol
Licht / Ton: Michael Graf
Herr Schuster: Johann Nikolussi
Seine Ehefrau: Sarah Jung
Seine Schwägerin: Luka Oberhammer
Seine Schwiegermutter: Franziska Grinzinger
Sein Au-pair: Josephine Bloéb